Mittwoch, 29. Mai 2013

KATZEN:TOD

Im Sommer sind mehr Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs als zu anderen Jahreszeiten und auch bei der Geschwindigkeit wird zugelegt. Zum Autoverkehr kommen in verstärktem Maße die Motorräder und die Fahrräder. Für den Autolenker gilt höchste Aufmerksamkeit, viele Tiere überqueren in der warmen Jahreszeit die Hauptverkehrsverbindungen. Dabei werden sie von den Autos erfasst und getötet. Besonders häufig sieht man überfahrene Katzen und Igel auf der Fahrbahn liegen. Die wenigsten Autofahrer machen sich die Mühe, das überfahrene Tier an den Straßenrand zu legen, wo es dann von der Straßenverwaltung entsorgt wird. Die meisten toten Tiere bleiben auf der Straße liegen und werden von nachkommenden Autos zu einem Fleischbrei geformt und dann platt gewalzt. Wie viel Würde gebührt, einen totem Tier und wie würdelos verhalten sich die Autofahrer? Die tote Katze wurde, als sie noch lebte, in einer Familie von den Kindern bis zur Oma gepflegt und gestreichelt. Sie hatte ihre Lieblingsplätze in der Wohnung, auf einer Ecke von der Wohnzimmerbank, auf einer Decke hinter dem Vorhang oder unter dem Schuhschrank. Heute wird jemand vergeblich warten, dass sich die Katze zu seinen Füßen legt, während er in einem Buch liest. Der würdelose Tod.

MOND:KATZEN

Die untergehende Sonne färbt den Mittagskogel karminrot. Er wird zu einem dunklen Quader, welcher in den dunkelblauen Abendhimmel ragt. Der Mond kommt links vom Mittagskogel als gelbe Sichel hinter einer Wolke hervor, von Minute zu Minute wird er größer, bis er als runde Scheibe am Himmel steht. Er ist so kräftig gelb, dass man nach der Sonnenbrille greift. Der Verkehr auf der Tangente wird ruhiger, die Fenster der angrenzenden Häuser bleiben dunkel. In der Nähe hört man ein Kind weinen und Geräusche vom Öffnen einer Balkontür. Leises Gemurmel in der Nachbarschaft, niemand wagt, seine Stimme zu erheben. Der Mond steht über dem Mittagskogel und leuchtet den Balkon aus. Die Schatten der Gräser und Rosensträucher sind auf der Mauer zu sehen. Im Ort heulen die Hunde. Ein Mopedfahrer dreht seine Runde. Es wird immer stiller, die Katzen kriechen unter die Liegestühle, um im nächsten Augenblick hervorzuschießen und einen Nachtfalter zu jagen. Das Jaulen der Hunde hört auf, das Kind ist eingeschlafen. Der Mond verschwindet langsam hinter einer Wolke. Es heult die Sirene und zwei Feuerwehrautos fahren mit Blaulicht durch die Nacht. Im Haus hört man Schritte.
Benjamin & Sarah

PfoteHoch

....acht Pfoten und mehr.

Über

Dies ist die Geschichte der Wohnungskatzen Benjamin & Sarah, welche ein gutes Team waren, bis...

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Zuletzt aktualisiert: 2013.11.01, 20:56

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